Überall sieht man sie gerade blühen , wunderschön das leuchtende zarte Hellgelb.Die Nachtkerzen werden von nachtaktive Insekten bestäubt und duften daher auch nur nachts. Der Nektar ist nur für langrüsselige Insekten erreichbar ( Schwärmer, Taubenschwänzchen). Die einzelnen Blüten sind sehr kurzlebig. Sie öffnen sich erst in der Abenddämmerung und sind meistens bis zum nächsten Mittag wieder verblüht. Der genaue Zeitpunkt, zu dem sich die Blüten öffnen, ist abhängig vom Sonnenstand, von der Tagestemperatur sowie von der Luftfeuchtigkeit.
Das Öffnen der Blüten erfolgt häufig innerhalb weniger Minuten in einer fließenden Bewegung. Die Schnelligkeit, mit der das Aufblühen erfolgt, ist bei keiner anderen in Mitteleuropa vorkommenden Pflanze zu beobachten.
Eine sich öffnende Blüte ist dabei in der Regel noch geruchlos. Erst nach ihrem vollständigen Öffnen wird ihr Duft intensiv süßlich,
Die Samenkammern öffnen sich sobald die Pflanze abgestorben ist. Bereits die Erschütterungen durch leichten Wind reichen aus, die Samen zu verteilen.
Die zweijährigen Nachtkerzen-Arten blühen erst im zweiten Jahr. Im ersten Jahr bildet sich ein flach auf dem Boden liegender Blattteller. Im zweiten Jahr entwickelt sich die Pflanze nach oben und entwickelt den Blütenstängel, der bis zu 2 Meter Wuchshöhe erreichen kann.
In der Naturheilkunde werden von dieser Heilpflanze die Blätter, blühenden Sprossspitzen, die Wurzeln und das aus den Samen gewonnene Öl verwendet. Die Nachtkerze wirkt krampflösend, beruhigend und entzündungshemmend.
Einen Umschlag kann man zur Behandlung von Hauterkrankungen verwenden. Für einen Umschlag tränkt man eine Kompresse mit Tee( aus Sprossspitzen und Blättern) und legt diese dann auf die betroffene Hautstelle.
Die Wurzel kann man als Gemüse essen. Zur Zeit Goethes war sie ein geschätztes Gemüse, das im Herbst und Winter geschält und gekocht als “Rapontika” auf den Tisch kam. Geschmacklich erinnert sie an Sellerie und Meerrettich.